Karawankentunnel

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Der Karawankentunnel

Der Karawankentunnel ist eine bedeutende Verkehrsverbindung zwischen Österreich und Slowenien. Sie verbindet die österreichische Karawanken Autobahn (A11) mit der slowenischen Autobahn A2. Dieser fast 8 Kilometer lange Tunnel verläuft durch die Karawanken, einen Teil der südlichen Kalkalpen. Durch ihn wurde die Reisezeit zwischen Villach in Österreich und Ljubljana in Slowenien um mehr als eine Stunde verkürzt. Der Tunnel wurde zwischen 1986 und 1991 erbaut. Seit seit 2018 wird der Karawankentunnel um eine zweite Röhre erweitert, die voraussichtlich im Sommer 2025 fertiggestellt werden soll. Nach der Fertigstellung der zweiten Röhre wird die erste Röhre für eine umfassende Renovierung und Sanierung geschlossen. Ab 2027 ist geplant, dass beide Röhren vollständig in Betrieb sind, wodurch die Gesamtkapazität des Tunnels erhöht wird.

Der Karawankentunnel wurde 1991 eröffnet und gehörte bei seiner Fertigstellung zu den längsten Tunneln der Alpen. Er zählte zu den 16 längsten Tunneln weltweit. In Slowenien ist er bis heute der längste Tunnel und zugleich der einzige Autobahntunnel mit nur einer Röhre. Die Gesamtlänge des Tunnels einschließlich der Vorportale beträgt 8.019 Meter, was ihn zu einem der längsten Straßentunnel in Österreich macht (der längste Tunnel ist der Arlbergtunnel). Seit der Eröffnung haben bereits mehr als 73 Millionen Fahrzeuge den Karawankentunnel genutzt. Der Tunnel ist ein bedeutender Verkehrsweg mit einer Kapazität von etwa 2000 Fahrzeugen pro Stunde und spielt eine wesentliche Rolle im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Österreich und Slowenien.

Es werden Mautgebühren für die Nutzung des Tunnels erhoben, wobei unterschiedliche Tarife für verschiedene Fahrzeugtypen gelten. Der Karawankentunnel ist ein wichtiger Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur zwischen den beiden Ländern und trägt erheblich zur Effizienz des Reiseverkehrs in der Region bei. Gleichzeitig wird er jedes Jahr in den Sommermonaten zum Nadelöhr: Wenn viele Urlauber von Nord nach Süd an den Strand Richtung Kroatien unterwegs sind, wird es eng. Es kommt zu stundenlangen Staus vor dem Karawankentunnel. Bei der Rückfahrt gegen Ende der Sommerferien staut es sich regelmäßig in der Gegenrichtung.

Hohe Auslastung im Sommer

Der Karawankentunnel verzeichnet eine erhebliche Verkehrsfrequenz, insbesondere während der Sommermonate. Die Nutzungszahlen sind extrem hoch und weit mehr als ursprünglich gedacht. Speziell in den Monaten Juni, Juli und August rollt eine hohe Anzahl an Fahrzeugen durch den Tunnel. Zum Beispiel wurden allein in Richtung Slowenien im Juni 2016 rund 160.000 Fahrzeuge, im Juli etwa 322.000 und im August ungefähr 303.000 gezählt. Insgesamt bedeutet das knapp 800.000 Fahrzeuge in diesen drei Monaten. Im Vergleich dazu wurden im Juli 2015 etwa 265.000 Fahrzeuge gezählt. Außerhalb der Ferien- und Reisezeiten beträgt die tägliche Verkehrsfrequenz etwa 10.000 Fahrzeuge pro Tag. Während der Sommermonate steigt diese Zahl jedoch erheblich an und kann mehr als 30.000 Fahrzeuge pro Tag erreichen.

Die Karawankentunnel Maut

Der Karawankentunnel ist eine mautpflichtige Strecke und die Gebühr wird erhoben, um die Kosten für den Bau, die Wartung und den Ausbau des Tunnels zu decken. Die Mautgebühr für den Tunnel wird in Euro bezahlt und variiert je nach Fahrzeugtyp und Fahrtrichtung. Du brauchst keine Österreich Vignette, es ist eine unabhängige Karawanken Maut zu bezahlen.

Für PKWs mit oder ohne Anhänger betrug die Mautgebühr im Jahr 2023 7,80 Euro pro Fahrt. Diese Gebühr kann entweder bar oder mit Kreditkarte (VISA/Mastercard) an den Mautstationen vor Ort beglichen werden. Alternativ besteht die Möglichkeit, die digitale Streckenmaut online im Voraus zu buchen, um die Bezahlung vor Ort zu vermeiden. Bitte beachten Sie, dass diese Möglichkeit nur für Fahrten in Richtung Süden verfügbar ist. In Richtung Norden muss die Maut vor Ort bezahlt werden, da unterschiedliche Betreiber für die Richtungen zuständig sind.

Für regelmäßige Nutzer des Tunnels gibt es die Option, eine kennzeichengebundene 14-Fahrten-Monatskarte zu erwerben. Diese kostet im Jahr 2023 35,10 Euro und ist für 14 Fahrten gültig, die innerhalb von 30 Kalendertagen ab Ausstellungsdatum genutzt werden können. Nicht genutzte Fahrten verfallen nach Ablauf der Gültigkeitsdauer.

GUT ZU WISSEN
Es ist wichtig zu beachten, dass aufgrund der Sondermautstrecke der Karawankentunnel ab St. Jakob befahrbar ist, ohne dass eine österreichische Vignette erforderlich ist. Ebenso wird berichtet, dass die Strecke laut ASFINAG bis zur Ausfahrt Hrušica in Slowenien befahrbar ist, ohne eine slowenische Vignette zu benötigen.

So kannst du den Karawankentunnel umfahren

Um den Karawankentunnel zu umfahren, gibt es mehrere Alternativrouten, die genutzt werden können, insbesondere wenn Staus vor dem Tunnel auftreten oder es Verzögerungen von etwa einer Stunde oder länger gibt. Hier sind vier Möglichkeiten, den Tunnel zu umgehen:

  1. Seebergsattel: Etwa 40 km östlich des Karawankentunnels gelegen. Diese Route kann erreicht werden, indem man von der Avtocesta A2 (Autobahn A2) in Slowenien am Autobahnknoten Kranj Ost abfährt und die slowenische Bundesstraße 210 in Richtung Eisenkappel-Vellach nimmt. Auf österreichischer Seite führt die Route über die B 82 Seeberg Straße ins Tal und weiter über die B 85 Rosental Straße entlang der Karawanken in Richtung Westen nach Sankt Jakob im Rosental (beim Nordportal des Karawankentunnels). Alternativ kann man von der B 85 auf die B 91 Loiblpass Straße nach Norden Richtung Klagenfurt abbiegen und von dort über die Süd Autobahn A2 zurück nach Villach fahren.
  2. Wurzenpass: Etwa 20 km westlich des Tunnels gelegen. Diese Passstraße hat eine Steigung von 18 % und erfordert große Vorsicht und Erfahrung. Nicht geeignet für Wohnmobile und Gespanne. –> Wurzenpass
  3. Loiblpass: Etwa 20 km östlich des Tunnels gelegen. Mit einer Steigung von 17 % ist er ganzjährig befahrbar, aber für Gespanne und Anhänger über 750 kg sowie Lkw gibt es Einschränkungen.
  4. Dreiländereck: Etwa 30 km westlich des Karawankentunnels gelegen. Es führt von Österreich über eine kurze Strecke durch Italien nach Slowenien und liegt bei der Kärntner Ortschaft Thörl-Maglern. Die Route kann zwischen Österreich und Italien sowohl über die Autobahn A2 Südautobahn/Autostrada 23 als auch über die parallel verlaufende Bundesstraße B83 Kärntner Straße/Strada Statale 13 befahren werden. Zwischen Italien und Slowenien verläuft die Route ausschließlich über die italienische Bundesstraße Strada Statale 54 und in Slowenien auf der Bundesstraße 201/202 Richtung Jesenice.

Diese Umfahrungsmöglichkeiten bieten alternative Routen um den Karawankentunnel herum und können genutzt werden, insbesondere wenn Staus oder längere Wartezeiten vor dem Tunnel auftreten. Es ist jedoch ratsam, sich vor der Nutzung dieser Strecken über mögliche Einschränkungen oder Verkehrsbedingungen zu informieren. An den Stauwochenenden im Sommer stehst du oft auch auf den Umgehungsrouten – und dann kannst du auch den Stau auf der Karawankenautobahn abwarten.

Österreich mit Kindern

Karawankentunnel Stau? – die Webcam

Hier der Link zur Webcam bei der Mautstelle vor dem Nordportal, so kannst du sehen ob der Karawankentunnel Stau momentan vorhanden ist. Die Webcam sendet laufend aktuelle Bilder. Danke an die ASFINAG für diesen Service.

Häufige Fragen

Was ist der Karawankentunnel?

Der Karawankentunnel ist ein Straßentunnel, der die Verbindung zwischen Österreich und Slowenien herstellt. Er liegt zwischen den Orten Rosenbach in Kärnten, Österreich, und Jesenice in Oberkrain, Slowenien, und durchquert das Karawanken-Gebirge in den Alpen. Diese Verbindung ist ein wichtiger Bestandteil der Autobahn A11 in Österreich und der Autobahn A2 in Slowenien.
Der Tunnel wurde 1991 eröffnet und ist eine wichtige Passage für den internationalen Verkehr zwischen Süd- und Mitteleuropa. Er ist etwa 8 Kilometer lang und der längste Tunnel in Slowenien sowie einer der längsten Straßentunnel in Österreich. Ursprünglich mit einer Röhre gebaut, wird er aktuell um eine zweite Tunnelröhre erweitert, um den zunehmenden Verkehr zu bewältigen.

Wieviele Autos fahren durch den Karawankentunnel?

Die Anzahl der Autos, die täglich durch den Karawankentunnel fahren, variiert je nach Jahreszeit und Verkehrsaufkommen. Während der Sommermonate, insbesondere in den Ferienzeiten, ist die Frequenz erfahrungsgemäß höher als zu anderen Zeiten im Jahr.
Während der sommerlichen Reisezeiten wurden in den letzten Jahren mehrere zehntausend Fahrzeuge pro Tag gezählt. Außerhalb der Reisezeit wurden ungefähr 10.000 Fahrzeuge pro Tag gezählt, während es in den Sommermonaten mehr als 30.000 Fahrzeuge pro Tag waren. Es ist wichtig anzumerken, dass diese Zahlen als Richtwerte dienen und je nach Jahr, saisonalen Variationen und Verkehrssituationen unterschiedlich sein können.

Wie sicher ist der Karawankentunnel?

Der Karawankentunnel wird als sicherer Straßentunnel betrachtet und verfügt über mehrere Sicherheitsmaßnahmen und -einrichtungen, um die Sicherheit der Fahrzeugführer und Passagiere zu gewährleisten.
Zu den Sicherheitsvorkehrungen im Karawankentunnel gehören:
Tempolimit und Verkehrskontrolle: Der Tunnel verfügt über ein Tempolimit von 80 km/h in der Gegenverkehrsröhre, das während starker Verkehrssituationen auf 50 km/h reduziert werden kann. Es ist strengstens verboten, im Tunnel zu überholen, und Zuwiderhandlungen werden bestraft.
Feuerwehreinheiten und Notfallmaßnahmen: Es gibt spezialisierte Feuerwehreinheiten und Rettungsdienste sowohl auf österreichischer als auch auf slowenischer Seite, die im Falle eines Notfalls sofort eingreifen können. Zusätzlich gibt es regelmäßige Großübungen mit verschiedenen Einsatzorganisationen.
Technische Ausstattung: Der Tunnel verfügt über mehrere Sicherheitseinrichtungen wie Notrufeinrichtungen, Verkehrsampeln, elektronische Infotafeln und ein modernes Überwachungssystem. Es wurden auch Thermoportale installiert, um heiße Bremsen an LKW und Bussen vor der Einfahrt in den Tunnel zu erkennen und mögliche Brandgefahren zu minimieren.
Lüftungs- und Dosiersysteme: Die Lüftungsanlage wurde erneuert, um die Luftqualität im Tunnel zu verbessern. Es gibt auch Dosieranlagen, die die Anzahl der schweren Fahrzeuge im Tunnel kontrollieren und den Verkehr effizienter steuern, insbesondere in stark befahrenen Zeiten.
Diese Maßnahmen und Einrichtungen sollen dazu beitragen, die Sicherheit im Karawankentunnel zu gewährleisten und die Risiken im Falle eines Notfalls zu minimieren.

Muß man für den Karawankentunnel Maut bezahlen?

Ja, für die Nutzung des Karawankentunnels müssen Autofahrer eine Mautgebühr entrichten.

Wie kann man den Karawankentunnel umfahren?

Es gibt mehrere Alternativen, um den Karawankentunnel zu umfahren:
Seebergsattel: Der Seebergsattel liegt etwa 40 Kilometer östlich des Karawankentunnels. Er ist das Ziel vieler Fahrer, die eine Umgehungsroute suchen, insbesondere wenn es zu Staus vor dem Tunnel kommt. Vom Autobahnknoten Kranj Ost in Slowenien (Avtocesta A2) führt die Route über die slowenische Bundesstraße 210 Richtung Eisenkappel-Vellach. Auf österreichischer Seite setzt sich die Route über die B 82 Seeberg Straße fort, dann weiter auf der B 85 Rosental Straße entlang der Karawanken in westlicher Richtung bis nach Sankt Jakob im Rosental (beim Nordportal des Karawankentunnels). Eine alternative Route von dort aus ist über die B 91 Loiblpass Straße nach Norden Richtung Klagenfurt und dann über die Süd Autobahn A 2 zurück Richtung Villach.
Wurzenpass: Etwa 20 Kilometer westlich des Tunnels gelegen, führt der Wurzenpass über einen Gebirgspass. Diese Route ist ganzjährig befahrbar, hat jedoch eine Steigung von 18 %. Es ist wichtig zu beachten, dass für Wohnmobile und Anhänger Einschränkungen gelten.
Loiblpass: Der Loiblpass liegt ungefähr 20 Kilometer östlich des Tunnels. Diese Route hat eine Steigung von 17 % und ist das ganze Jahr über befahrbar. Es gelten jedoch Beschränkungen für Gespanne und Anhänger über 750 kg sowie für LKW.
Dreiländereck: Etwa 30 Kilometer westlich des Karawankentunnels befindet sich das Dreiländereck, das von Österreich über eine kurze Strecke durch Italien nach Slowenien führt. Es ermöglicht eine Verbindung zwischen Österreich, Italien und Slowenien über Autobahnen und Bundesstraßen.

Darf man mit Wohnwagen und Wohnmobil durch den Karawankentunnel fahren?

Ja, die Fahrt mit Wohnwagen und Wohnmobilen durch den Karawankentunnel ist erlaubt.

Weiterführende Links

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